Der erfahrene Behandler orientiert sich am klinischen Erscheinungsbild des Lipödems, wobei insbesondere sowohl die Hüft- aber auch Oberschenkel- und Unterschenkelregion und auch die Oberarme beteiligt sein können.
Typisch sind spontane Flecken in Ruhe und auf Druck, eine Schwellungsneigung und eine deutlich reduzierte Lebensqualität, Müdigkeit, depressive Verstimmung, …
Mehrere Misch bzw. Subtypen sind vorhanden. Typisch ist der muffartige Abschluss vor dem Knöchel, selten an den Unterarmen. Die Vorfüße sowie die Hände sind nicht betroffen. Die Dokumentation mit dem Duplex Ultraschall ist essentiell.
Genaues Augenmerk wird auf das Fett vor dem Schienbein gelegt. Dieses wird vermessen, zumal dies ein typisches Zeichen fur das Lipödem ist. Auch wird eine sogenannte Impedanzmessung (Fettanalyse) durchgeführt, um Gesamtfettgehalt, BMI, Grundumsatz und weitere aussagekräftige Parameter zu bestimmen, die typisch für das Lipödem sind.
Diese Werte dienen auch als Orientierung und Verlaufskontrolle für die weiteren Behandlungsschritte.
Vor einem Erstgespräch erfolgt die Diagnosestellung sowie der Ausschluss einer begleitenden Venenerkrankung. Bei einer relevanten internistischen Begleiterkrankung werden Kollegen zur Operationsfreigabe beigezogen, in schwerwiegenden Fällen mit fachübergreifenden klinischen Status wird dem Patienten eine stationäre Therapie angeraten.
Die Beseitigung des Lipödemfettes mittels lymphschonender Fettabsaugung geschieht, je nach Fettvolumen, in 2 bis 4 Sitzungen. Diese Eingriffe sollten in etwa 4 wöchigen Abständen erfolgen. In den meisten Fällen (über 90%) ist die Durchführung der Fettabsaugung ambulant möglich.