Dr. Matthias Sandhofer

Das Lipödem

Das Lipödem ist eine, meist genetisch bedingte, Fettvermehrung an Beinen und Armen. Die Vererbung kann sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits geschehen, die letzte Manifestation in der Familie kann jedoch mehrere Generationen zurückliegen. Betroffen sind bis auf sehr wenige Ausnahmen ausschließlich Frauen, wobei der Beginn der Erkrankung bereits meist in der Pubertät, manchmal nach der Schwangerschaft und selten erst mit dem Klimakterium auftritt.

Das Lipödem ist diät- und bewegungsresistent!

Exzessive Bewegung kann das Beschwerdebild sogar noch verschlimmern. Das Lipödem ist in unserer Bevölkerung sehr häufig anzutreffen. Man nimmt an, dass ca. 5-7% der Frauen in Österreich und Deutschland an dieser Erkrankung leiden. Es zeigt sich oft ein typisches klinisches Bild mit auffalliger Druckschmerzhaftigkeit, spontanen blauen Flecken (Hämatomen) und einem progressiven Verlauf.

Das Team um Dr. Sandhofer verfügt über eine 25 jährige Erfahrung zum Thema Lipödem.

Krankheitsbild

Leider ist dieses Krankheitsbild vielen Ärzten und anderen Gesundheitsberufen noch nicht bzw. wenig bekannt. Die Patienten erhalten fast immer die falsche Botschaft, weniger essen und viel Bewegung. Die Patienten suchen sehr häufig die Schuld bei sich selbst und unternehmen vergebens Diät- und Bewegungsprogramme, welche keinen bis minimalen Effekt zeigen.

Als einzige wirksame und nachhaltige Therapie hat sich bis heute die lymphschonende Fetttabsaugung in Tumeszenstechnik herausgestellt.

Frust bei Betroffenen

Vielfach führt dies zu einem Frust bzw. zu einer depressiven Verstimmung! Etwa die Hälfte der Lipödem Patienten entwickeln zusätzlich eine Adipositas. Dies ist vor allem auf einen reduzierten Grundumsatz zurückzuführen! Interessanterweise neigen diese Patienten kaum zu einem Diabetes! Nähere Details zum Thema Lipödem entnehmen sie bitte unseren Publikationen oder besuchen sie eine der periodisch durchgeführten Infoveranstaltungen in Wien, Linz und Graz.

Erfolgsaussichten

Die Patienten können damit rechnen, dass die Beschwerden des Lipödems bereits nach einigen Tagen deutlich zurlück gehen.

Die Ergebnisse sind nachhaltig, die Progression der Erkrankung ist gestoppt. Dies wurde in einer deutschen Studie gezeigt. Eine leichte Schwellungsneigung kann zurück bleiben. Wichtig zu erwähnen ist, dass hormonelle Erkrankungen, Pilleneinnahmen, Gewichtszunahme und metabolische Erkrankungen das Ergebnis negativ beeinflussen können. Die Risiken werden im Rahmen der Aufklärung und beim präoperativen Endgespräch besprochen.

In einigen Fällen ist eine Zusammenarbeit mit Hormonspezialisten und Gynäkologen erforderlich.

PHYSIKALISCHE THERAPIE

Die Behandlung mittels Lymphdrainagen und Kompressionsverbänden führt zu einer Reduktion eines Oedems, also gegen die Schwellung. Das Fettgewebe selbst wird dadurch, entgegen weitläufiger Meinungen, jedoch nicht reduziert.

Eine hoch komplexe physikalische Entstauungstherapie, kann zu Besserung führen, muss jedoch konsequent durchgeführt werden.

Die fortschreitende progressive Fettvermehrung kann jedoch durch eine Physiotherapie nicht gestoppt werden.

Präoperative Entstauungen und Kuraufenthalte werden vor allem bei Spätstadien, bei welchem das Lipödem mit einem Lymphödem kombiniert auftritt, empfohlen.

DIAGNOSE

Der erfahrene Behandler orientiert sich am klinischen Erscheinungsbild des Lipödems, wobei insbesondere sowohl die Hüft- aber auch Oberschenkel- und Unterschenkelregion und auch die Oberarme beteiligt sein können.

Typisch sind spontane Flecken in Ruhe und auf Druck, eine Schwellungsneigung und eine deutlich reduzierte Lebensqualität, Müdigkeit, depressive Verstimmung, …

Mehrere Misch bzw. Subtypen sind vorhanden. Typisch ist der muffartige Abschluss vor dem Knöchel, selten an den Unterarmen. Die Vorfüße sowie die Hände sind nicht betroffen. Die Dokumentation mit dem Duplex Ultraschall ist essentiell.

Genaues Augenmerk wird auf das Fett vor dem Schienbein gelegt. Dieses wird vermessen, zumal dies ein typisches Zeichen fur das Lipödem ist. Auch wird eine sogenannte Impedanzmessung (Fettanalyse) durchgeführt, um Gesamtfettgehalt, BMI, Grundumsatz und weitere aussagekräftige Parameter zu bestimmen, die typisch für das Lipödem sind.

Diese Werte dienen auch als Orientierung und Verlaufskontrolle für die weiteren Behandlungsschritte.

Vor einem Erstgespräch erfolgt die Diagnosestellung sowie der Ausschluss einer begleitenden Venenerkrankung. Bei einer relevanten internistischen Begleiterkrankung werden Kollegen zur Operationsfreigabe beigezogen, in schwerwiegenden Fällen mit fachübergreifenden klinischen Status wird dem Patienten eine stationäre Therapie angeraten.

Die Beseitigung des Lipödemfettes mittels lymphschonender Fettabsaugung geschieht, je nach Fettvolumen, in 2 bis 4 Sitzungen. Diese Eingriffe sollten in etwa 4 wöchigen Abständen erfolgen. In den meisten Fällen (über 90%) ist die Durchführung der Fettabsaugung ambulant möglich.

OPERATION

Die Liposuktion mittels vibrierender Mikrokanülen in Tumeszenz Lokalanästhesie (TLA) hat sich allgemein als die gewebeschonendste Methode etabliert. Es werden dabei die sogenannten Fetttrauben (Acini) vom „Stängel abgerebelt“, ohne dass das Bindegewbsgerüst, in welchem die Gefäße und Nerven verlaufen, substanziell geschädigt werden. Diese Form der Lokalanästhesie (1987 von Dr. Jeff Klein erfunden und seither vielfach modifiziert und optimiert) ermöglicht meist einen ambulanten Eingriff. Auf eine Vollnarkose kann in diesem Fall verzichtet werden, wodurch das Risiko des Eingriffes deutlich reduziert wird.

Die Eingriffe finden zumeist mit begleitender Sedoanalgesie (Dämmerschlaf) statt. Die Überwachung und Steuerung des Eingriffes erfolgt bei uns durch einen erfahrenen Intensivmediziner bzw. Anästhesisten. Wichtig sind während des Eingriffes die Ansprechbarkeit und die Beweglichkeit des Patienten. Nur so kann der behandelnde Arzt wirkungsvoll modellieren.

Gerade die Umlagerung bzw. das Muskelspiel ist zur Orientierung des Operateurs und zur Erreichung eines möglichst guten ästhetischen Ergebnisses notwendig. Die Einstichstellen zur Liposuktion werden nicht genäht sondern nur erklebt, damit postoperativ noch TLA-Flüssigkeit in größeren Mengen austreten und zugleich die Behandlungsareale auswaschen kann. Teil der postoperativen Versorgung sind sogenannte saugende Schutzverbände, die die austretende TLA auffangen. Eine Dusche des Patienten unter Aufsicht unserer Assistentinnen ist am 1. und 2. postoperativen Tag möglich.

Nach der ersten Nacht nimmt der Flüssigkeitsaustritt deutlich ab, kann jedoch noch weitere Tage merklich sein. Erst danach kann man die Kompressionsstrümpfe bzw. das Kompressionsmieder anlegen. Die Stützstrümpfe bzw. die Kompressionsbehandlung soll mindestens über 4 Wochen konsequent angewendet werden. Für die 1. Woche bedeutet dies eine 24-Stundenanwendung und ab der 2. Woche eine Anwendung nur tagsüber.

Lymphschonende Liposkulptur

TECHNIK

Bei der Fettabsaugung können Lymphgefäße in Mitleidenschaft gezogen werden, besonders bei Straffungsoperationen.
Durch postoperative Lymphstauungen kann auch der Heilungsprozeß negativ beeinflusst werden.

Problemlösung:

  1. Verwendung anatomisch geprüfter, vibrierender Kanülen bei Fettabsaugung, welche nachweisbar die Lymphgefäße nicht schädigen (eigene Studien am Anatomischen Institut Graz).
  2. Vor und nach der Operation durchgeführte Entlymphungen um Thromboseneigungen und Wundheilungsprobleme zu verhindern.

POSTOPERATIVE BETREUUNG

Patienten, die eine bis zu I,5 stündige Anfahrtszeit haben, können einige Stunden nach dem Eingriff unter Begleitung nach Hause fahren. Die Nachsorge am 1. und 2. postoperativen Tag ist ambulant in der Ordination möglich.

Patienten mit längerer Anfahrtzeit sollten 2 Tage in einem der beiden benachbarten Hotels unterkommen. Da wir seit Jahren mit diesen Hotels zusammenarbeiten, ist eine gute postoperative Unterbringung gewährleistet. Eine Begleitperson für eine postoperative Unterstützung ist unbedingt notwendig. Nach 2 Tagen können sie die Heimfahrt antreten.

Eine wöchentliche Nachsorge führt Viorika Kopper durch, die ab dem Tag der Operation eingebunden ist. Die individuelle Patientennachsorge im Süden und Westen Österreichs sollte durch eine 2 bis 3 mal wöchentlich stattfindende Lymphdrainage organisiert werden.

Insgesamt wären Kontrolluntersuchungen für alle Patienten nach einem Monat, nach einem halben Jahr bzw. nach einem Jahr ratsam.

In bestimmten Fällen ist noch eine Nachsorge bzw. ein Zweiteingriff nach einem halben bzw. bis zu einem Jahr nötig (exzessive Reithosen und andere überschüssige anatomische Anomalien). Dies wird jedoch im Vorgespräch und in der Operationsplanung bereits vorab fixiert.

Der postoperative Verlauf ist zumeist komplikationslos. Selten treten kleinere Komplikationen auf.

Bei entzündlichen Komplikationen sind Ultraschallbehandlungen sowie bei Verhärtungen und therapieresistentem Lymphstau die Anwendung einer radiären Stoßwelle die Behandlung der Wahl. Diese Behandlungen, sind im Pauschalpreis inbegriffen. Sollten wider Erwarten andere Komplikationen auftreten steht unser Bereitschaftstelefon jederzeit zur Verfügung.

Postoperativer Sport

Sinnvoll sind Spaziergänge bzw. nach Abheilung der Einstichstellen, Schwimmen und Aquagymnastik. Ebenfalls empfehlen wir harmonische, nicht erschütternde Bewegungen (Crosstrainer und Ergometer). Laufen und andere erschütternde Bewegungen sind erst nach 3 bis 4 Monaten ratsam.

Lipödem

SICHERHEIT

Bei den 500 dokumentierten Patienten in den letzten 4 Jahren sind nur wenige Nebenwirkungen aufgetreten. Diese werden im Rahmen der Aufklärung und des präoperativen Endgespräches klar erörtert. Es wurden vom Team Dr. Sandhofer Studien bezüglich der Lokalanästhesie und der TLA zusammen mit der Universität Heidelberg und Universität Linz (Anästhesie, Kardiologie) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Eingriffe, wie sie durch uns durchgefühhrt werden, keinerlei medizinische Kontraindikation für eine ambulante Durchführung aufweisen.

  1. Der Eingriff soll von einem Arzt durchgeführt werden, der über eine mindestes 12-jährige Erfahrung bei Fettabsaugungen verfügt und jährlich über 100 solcher Eingriffe durchführt. Ebenso soll er über eine lymphologische und phlebologische Ausbildung verfügen und einen entsprechenden Erfahrungsschatz nachweisen können. (Venenoperationen usw)
  2. Der Eingriff soll unter ambulanten Bedingungen und nicht in Vollnarkose durchgeführt werden, nämlich nur in sogenannter Tumeszenz-Lokalanästhesie unter Sedoanalgesie (Dämmerschlaf). Nur so kann ein entsprechendes Ergebnis gewährleistet werden, da während des Eingriffes die aktive Beweglichkeit der Patienten gegeben sein muss (Muskelspiel), um das Ausmass der Absaugung beurteilen zu können. Nur unter diesen Voraussetzungen kann mit einem guten ästhetischen Ergebnis gerechnet werden.
    Nebenbei entfällt das Risiko bei Vollnarkosen (Embolie, Thromboserisiko!
  3. Die Patienten sind gut beraten sich an den Arzt ihres Vertrauens zu wenden, der eine langjährige einschlägige Erfahrung mitbringt. Das Lipödem ist kein Eingriff für einen unerfahrenen Arzt, die einschlägige Erfahrung und die nötige Fallzahl wäre vom Operateur zu erfragen.

Dr. Sandhofer ist Pionier der Liposuktion. Diese führt er bereits seit 1986 durchführt (über 5000 ästhetische und medizinisch indizierte Eingriffe).

Ebenfalls weist Dr. Sandhofer eine jahrzentelange Erfahrung in der ambulanten Venenchirurgie (insg. 10.000 Operationen) vor. Nachdem ca. 30% der Lipoedem Patienten auch zusätzlich an zu operierenden Krampfadern laborieren, hat sich im österreichischen, deutschen sowie holländischen Dermatologenbereich die operative Behandlung des Lipoedems mittels Liposuktion aus der Phlebologie entwickelt.

Die ersten und auch einzigen weltweiten Richtlinien zu diesem Thema wurden von diesem Fachkreis erstellt. Im Sommer 2017 fand in Wien, unter der Leitung von Dr. Sandhofer der weltweit erste Lipoedem Kongress statt.

Dr. Sandhofer und sein Team haben in den letzten Jahren weit über 500 Patientinnen mit Lipoedem erfolgreich operiert, Daten wurden gesammelt und ausgewertet, Studien zur Patientensicherheit durchgeführt und in Kürze publiziert. Das Operationsteam besteht derzeit aus Dr. Matthias Sandhofer selbst und seit 1. Jänner 2018 aus seinem Partner Dr. Martin Barsch MBA, gekommen von der Hautklinik der Universitätsklinik Düsseldorf, wo er als Funktionsoberarzt überwiegend in der Phlebologie und Dermatochirurgie tätig war.

Die Sedoanalgesie und intensivmedizinische Überwachung geschieht durch einen erfahrenen Anästhesisten und Intensivmediziner.

Sowohl die Ordination auch die für die Nachbehandlungen verantwortliche Viorika Kopper sind für Patienten rund um die Uhr erreichbar.

VERSICHERUNGSLEISTUNGEN

Beim Lipoedem handelt es sich um eine Erkrankung des subkutanen Fettgewebes. Mit allen ihren Symptomen. Prinzipiell ist es eine Erkrankung die von den gesetzlichen Krankenversicherungen eigentlich abgedeckt werden müssten. Wir verrechnen in unseren Kostenvoranschlägen die nach dem Wahlarztsystem Positionen der OÖ Gebietskrankenkassen und der kleinen Kassen, zumal die Eingriffe in Linz stattfinden.

Es besteht eine Tendenz seitens des Hauptverbandes die Eingriffe in die Krankenhäuser zu verlagern, vor allem auf plastische Chirurgien. Anzumerken ist dass Sie hier keine Arztwahl haben und dieses Fach erst beginnt diese Krankheitsbild operativ zu behandeln. Natürlich sind weltweit etwas 90% der Eingriffe, vor allem im deutschen Bereich, ambulant durchgeführt, zumal die Tumeszenz-Lokalanästhesie vor allem das Nebenwirkungsprofil der Vollnarkose ersetzen kann.

Wenden Sie sich mit dem Kostenvoranschlag an Ihre Krankenkasse, bestehen Sie auf die medizinische Notwendigkeit des Eingriffes.

Zu Hilfe kommt Ihnen auch noch die Vereinigung Chronisch Krank wo Sie sich noch Rechtsbeistand holen können. www.chronischkrank.at

TYP 1 Reithosentyp

TYP 2 Oberschenkeltyp

TYP 3 Säulenbeintyp

TYP 4 Oberarm + Unterarmbeteiligung

Weitere Behandlungsbilder