Dr. Matthias Sandhofer

Venenverödung

Sklerosierung heißt eigentlich „Verklebung“ der Krampfadern. Das Sklerosierungsmittel, das wir in die Krampfader einspritzen, führt zu Unterbrechung des Blutflusses im Gefäß. Der Verband wird angelegt, damit kleine Blutansammlungen auch sehr klein bleiben. Eventuell verbleibendes Restblut wird von uns entfernt, danach wird die Vene langsam vom Körper abgebaut. Das dauert zwischen ein bis drei Monate und ist sehr abhängig vom Durchmesser der Krampfader: Je größer die Krampfader, desto länger dauert die Abheilung!

Wundern Sie sich also nicht, wenn nach der Sklerosierung größerer Krampfadern längerfristig härtere Stränge bleiben. Diese werden mit der Zeit verschwinden. Es empfiehlt sich, nach der Sklerosierung noch längere Zeit einen Kompressionsstrumpf zu tragen.

Wenn bei Ihnen zurzeit die Krampfadern sklerosiert werden, bitten wir Sie, folgende Dinge zu beachten:

Der angelegte Kompressionsverband muss Tag und Nacht angelegt bleiben. Wenn Sie den Verband zu früh entfernen, kann eine Venenentzündung entstehen!Nach der Sklerosierungsbehandlung dürfen Sie nicht sofort Autofahren. Gehen Sie bitte für eine kurze Zeit stramm spazieren. Außerdem treiben Sie bitte Sport, zum Beispiel Gymnastik und Radfahren.
Während der Sklerosierungsbehandlung sind Schwimmen, Sauna und Sonnenbad nicht möglich!
Wenn Sie am Tag der Behandlung duschen wollen, müssen Sie das behandelte Bein in einen Badestrumpf oder Ähnliches stecken. Den Verband können Sie nach 24 Stunden selbst entfernen.
Wenn Sie nach der Sklerosierung an den Stellen, wo die Krampfadern sklerosiert worden sind, dunkle Bezirke entdecken, ist das normal. Dieses Restblut wird von uns entfernt. Danach müssen noch mehrfach Verbände angelegt werden.

Die Sklerosierungstherapie ist eine Behandlungsform mit stark wirksamen Lösungen. Es können also durchaus Nebenwirkungen auftreten.

Folgende Nebenwirkungen sind möglich:

Nesselsucht
Hier treten juckende Quaddeln an den Einstichstellen auf. Sie sind in der Regel nach einer halben Stunde verschwunden.

Braunverfärbung (Hyperpigmentierung)
Besonders bei Menschen mit sehr heller Haut kann es nach der Sklerosierung zu Braunverfärbung kommen. Deswegen ist Sonnenbaden während der Behandlung verboten. Lassen Sie uns das Restblut in der verödeten Krampfader immer entfernen (durch Stichinzision), damit diese Braunverfärbungen nicht auftreten können.

sog. „Matting“
Besonders im Oberschenkelbereich können Besenreiser – und zwar besonders die oberflächlichen rosafarbenen – nach Sklerosierung im Nachbarbereich wieder auftreten, das sie alle untereinander verbunden sind (Mattenbildung = Matting).

Venenentzündungen
Bei manchen Patienten kommt es nach der Sklerosierung zu einer entzündlichen Überreaktion in der betreffenden Vene, aber manchmal auch in Venen, die weiter weg liegen. Es entsteht ein roter, schmerzhafter Strang. Tritt etwas Derartiges auf, suchen Sie bitte  die Praxis auf, weil die Entzündung bekämpft werden muss.

Nekrosen (sehr selten)
Liegt die behandelte Krampfader sehr oberflächlich in der Haut, kann es zu einer Entzündung und einem punktförmigen Untergehen der dortigen Haut kommen: Es entsteht eine kleine offene Stelle. Sie ist anfangs schmerzhaft, heilt aber nach längerer Zeit wieder ab. Es kann eine kleine Narbe verbleiben.Besonders bei Patienten, die unter einer Thrombophilie (vererbte oder erworbene Blutgerinnungsstörung) leiden, kann es beim Sklerosieren zur Bildung von Nekrosen kommen.

Thrombosen
In ganz seltenen Fällen kann auch nach der Sklerosierung eine tiefe Thrombose auftreten. Dies können Sie dadurch vermeiden, dass Sie den Kompressionsverband nicht entfernen, bevor wir Ihnen dies erlauben. Sagen Sie es uns daher unbedingt sofort, wenn Sie nach der Sklerosierung in dem betreffenden Bein Schwellung und stärkeren Schmerz spüren sollten.
Patienten, die mit besonders überschießenden Reaktionen auf die Sklerosierungsbehandlung in Form von Venenentzündungen und Thrombose reagieren, können unter einer veranlagungsbedingten Thrombophilie (Gerinnungsstörung) leiden.

Teilen Sie uns daher bitte vor der Sklerosierungsbehandlung unbedingt mit, ob derartige Erkrankungen (Thrombosen, Embolien) bereits einmal in Ihrer Familie oder bei Ihnen aufgetreten sind!